Vereinsgründung

Vereinsgründung

Die Michel-Bréal-Gesellschaft wurde am 18. August 2008 in Landau / Pfalz gegründet. Sie verfolgt das Ziel, wissenschaftliche und kulturelle Aktivitäten, wie sie sich aus dem Werk Bréals ergeben, zu fördern und insbesondere die Bedeutung des großen Landauers stärker ins Bewußtsein zu rücken.

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Michel Bréal bekannt durch die „Erfindung“ des Marathonlaufs: Zu den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 schlug Bréal seinem Freund Pierre de Coubertin die Einführung des Marathonlaufs als olympische Disziplin vor.

Bréal war Hochschullehrer in Paris und gilt als Begründer einer eigenen Wissenschaftsdisziplin, der Semantik. Sein 1897 erschienener und in mehrere Sprachen übersetzter Essai de sémantique gehört nach wie vor zu den viel zitierten Standardwerken in der Sprachwissenschaft und hat ihm zahlreiche Ehrungen eingetragen. Doch ist die Bedeutung Bréals nicht auf eine einzelne Disziplin begrenzt. Seine Verdienste berühren ebenso die deutsch-französische Verständigung, gerade in historisch schweren Zeiten, den internationalen Wissens- und Wissenschaftstransfer sowie seine Arbeit als Bildungsreformer, Sprachpolitiker und Sprachdidaktiker.

Es gehört nun zu den vordringlichen Aufgaben der Michel-Bréal-Gesellschaft, diese Vielfalt deutlich zu machen, die Rolle und die Wirkung Bréals in Linguistik, Geschichte, Philosophie, Literaturwissenschaft hervorzuheben sowie die aufgezeigten Brücken für grenzüberschreitendes Denken zu nutzen und auszubauen.

Die Gründungsversammlung der Gesellschaft fand in Bréals Geburtshaus, dem Böckingschen Haus am Rathausplatz, statt. Das Gebäude gehört der Sparkasse; in der ehemaligen Bréalschen Wohnung befindet sich heute die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Seither. In den Räumlichkeiten der Kanzlei sollen künftig jeweils zum Geburtstag Bréals Vorträge stattfinden – so einer der ersten Beschlüsse des neuen Vereins.

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